WP-Artikel vom 26.09.2025:
Die junge Herdeckerin hat viel Talent im Tischtennis. Sie hat innerhalb weniger Jahre einen steilen Aufstieg erfahren. Was sie bereits erlebt hat:
Ein ganz besonderes Tischtennis-Talent findet sich in den Reihen des TuS Ende. Erst 15 Jahre ist Vivien Hegelich alt und spielt bereits neben ihren Einsätzen bei der Jugend nicht nur bei den Damen, sondern auch bei den Herren mit. Und das beileibe nicht in unteren Ligen, denn Einsätze in der 2. Bundesliga der Damen und der Herren-Verbandsliga stehen zu Buche.
Doch wie kam es dazu? „Ich habe sie damals im Alter von zwölf
Jahren mitgenommen. Irgendwann ist sie fast jeden Tag zum
Training gegangen und vergangenes Jahr ist sie dann
leistungsmäßig explodiert“, erzählt ihr sechs Jahre älterer Bruder
Niclas Hegelich. Gerne erinnert sich Vivien an ihre Anfangszeit.
„Das hat sofort Spaß gemacht und dann bin ich halt öfter
gegangen“, sagt die Schülerin des Friedrich-Harkort-Gymnasiums in
Herdecke. Schnell stellte sich heraus, dass sie ein besonderes Talent
mitbringt. In ihrem ersten Jahr spielte sie natürlich in der Jugend
des TuS, wurde aber bereits in der vierten Herrenmannschaft
eingesetzt. Zu diesem frühen Zeitpunkt bestritt sie auch schon ihre
ersten Turniere.
Aufwand wird ihr nicht zu viel
Ein Jahr später, im Alter von 13 Jahren, nahm sie bereits an den
Bezirksmeisterschaften der Mädchen 19 teil. Bei den Mädchen 15
fegte sie alles von der Platte und schied bei der nachfolgenden NRW-Meisterschaft
erst im Viertelfinale gegen die an Nummer eins
gesetzten Gegnerin aus. Bei der Herren rückte sie in die dritte
Mannschaft auf. Mit 14 Jahren wechselte Hegelich zur DJK BW
Annen. „Mir wurde angeboten, dass ich schon bei den Damen
spielen kann und eine solche Mannschaft gab es damals beim TuS
nicht“, begründet die Sportlerin ihren Wechsel nach Witten. In ihrer
ersten Saison starte sie in der Verbandsliga für die Damen und war
Ersatzspielerin im Regionalligateam.
Außerdem stand sie für eine Annener Herrenmannschaft an der Platte.
Gleichzeitig lief sie auch noch für ein Jugend-19-Team der Ender auf. „Ich hatte jeden Tag ein
Spiel, aber das macht einfach Spaß“, wird Hegelich der Aufwand nie
zu viel.
Zu ihren Einsätzen gefahren wird Hegelich von ihren Eltern, die bei
jedem Spiel dabei sind und die inzwischen selbst mit dem
Tischtennisspielen begonnen haben. Der Aufstieg von Hegelich ging
unaufhörlich weiter. Es folgten Einsätze bei den Herren in Landes- und
Verbandsliga. Auch bei den Regionalliga-Damen der DJK wurde
Hegelich gebracht und gewann dort drei ihrer Spiele gegen deutlich
ältere und erfahrener Gegnerinnen. Und sie schloss das vergangene
Jahr mit einem Riesenerfolg ab, als sie im Dezember als 15-Jährige
bei den Westdeutschen Meisterschaften der Mädchen 19 den Titel
im Doppel holte. „Sie spielt einfach und denkt nicht darüber nach,
wie alt die Gegner sind“, erläutert Bruder Niclas, der seine Schwester
bis heute trainiert.
Bereits Einsätze in 2. Bundesliga und international
Auch bei den Damen hinterließ Heglich erste Spuren. In der
Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft erreichte Hegelich den
zweiten Platz, gewann in Erfurt alle ihre Gruppenspiele und schied
erst im Achtelfinale aus. „Das war eine tolle Erfahrung. Man konnte
sich von den starken Leuten so viel für das eigene Spiel abgucken“,
sieht sich Hegelich selbst noch in einer Lernphase. Sie ist trotzdem
fest im Regionalligateam der Damen und hatte auch schon einen
ersten Auftritt in der 2. Bundesliga. „Das war auf jeden Fall cool, mal
so hoch zu spielen“, resümiert Hegelich. Für die Herren geht sie in
der Verbandsliga an den Start. „Damit spielt sie jetzt schon höher als
ich“, lobt ihr Bruder, der selbst in der Landesliga aktiv ist.
Ein besonderes Highlight war für Hegelich der Start bei einem
internationalen Turnier in Budapest für den DJK-Verband, bei dem
sie im Einzel und im Team den ersten Platz belegte. „Budapest war
sehr schön. Es hat viel Spaß gemacht, gegen Länder wie Österreich,
Ungarn oder Tschechien anzutreten“, sieht sich Hegelich um eine
Erfahrung reicher. „Mein Ziel ist es nun, auch mal bei einer richtigen
Europa- oder Weltmeisterschaft teilzunehmen. Dafür muss ich aber
noch viel trainieren“, weiß Hegelich, die sich erstmal in der
Bundesrangliste etablieren will.
Zum Trainerlehrgang angemeldet
Und da ist sie auf einem guten Weg. Beim diesjährigen Ranglisten-
Turnier der Mädchen 19 holte Hegelich acht Siege in acht Spielen
und räumte auch beim nachfolgenden Top-12-Turnier alles ab.
Lohn war die Qualifikation für die Bundesranglistenspiele, die im
November stattfinden. „Natürlich muss ich mich auch auf die Schule
konzentrieren, aber noch geht es vom Aufwand her“, urteilt das
Ausnahmetalent. Und Hegelich scheint noch Kapazitäten frei zu
haben, denn für den nächsten Trainerlehrgang im kommenden
Frühjahr hat sie sich schon angemeldet.